Fragmentin

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Markers

Das Kollektiv Fragmentin arbeitet an der Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie und beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Digitalen auf unseren Alltag und die den Menschen umgebende Natur. 2023 war Fragmentin Gewinner des SAC-Kunstpreises. Mit ihrer Arbeit «Markers» setzen sich Laura Nieder, Marc Dubois und David Colombini auf der Gemmi mit der landschaftsprägenden und für den ganzen europäischen Raum zentralen Stromleitung auseinander, die von Chippis (VS) über die Gemmi nach Bickigen (BE) führt. Die Strommasten wirken wie ein Störfaktor im romantischen Landschaftsbild, aber gleichzeitig entsprechen sie auch der ursprünglichen Funktion eines Passes, der zum Transport wichtiger Güter von hier nach da dient.

Fragmentin haben das Unmögliche realisiert: eine Kunstinstallation an einem eigentlich unberührbaren Strommasten zu installieren. An einem der knapp 60 Meter hohen Pylone ist eine Figur installiert, die am Mast heraufzuklettern scheint. Dabei bleibt offen, ob es sich um einen Alpinisten – Sinnbild für die Schweizer Bergkultur – oder um einen Techniker bei Wartungsarbeiten handelt – Symbol für einen essenziellen Beruf in der Energieversorgung. Diese Ambivalenz lädt zur Reflexion über die Rolle solcher Infrastrukturen in unserem Alltag und ihrer Einbindung in die Landschaft ein.

Diese Skulptur besteht aus Metallstäben und Flugwarnkugeln, die gewöhnlich an Hochspannungsleitungen angebracht sind. In «Markers» wurden diese Kugeln jedoch leuchtend blau eingefärbt – eine Farbe, die an digitale Markierungen erinnert, wie sie in der Bild- und Bewegungserkennung verwendet werden, und die an maschinelles Sehen.
So wird eine rein funktionale Infrastruktur zu einem Reflexionsraum – zwischen Realität und Imagination, Funktion und Fiktion.

Ergänzt wird die Arbeit durch eine Augmented-Reality-Anwendung, die Besucherinnen und Besucher vor Ort entdecken können

Das Projekt wurde mit Unterstützung von Swissgrid und BKW Engineering realisiert.